Alexander Lucas
Name
Alexander Lucas
Synonyme
Beurré Alexander Lucas, Beurré Alexandre Lucas
Herkunft und Verbreitung
Eine der bekanntesten und weit verbreiteten Tafelbirnen. In Köln ist derzeit ein Altbaum auf einem alten Hof in Köln-Elsdorf bekannt.
Reifezeit und Gebrauch
Pflückreif laut Literatur ab Anfang Oktober, im Kölner Klima der letzten Jahre oft schon früher. Genussreife erreichen die Früchte einige Wochen später. Sie sind dann bis zum Jahresende auf dem Lager haltbar. Süße Tafelbirne fast ohne Säure, geschmacklich nur in warmen Jahren gut. Für die Verarbeitung fehlen ihr Säuren und Gerbstoffe.
Eigenschaften der Frucht
Klobige, große (L = 80-87mm, B = 65-75mm), abgestumpft kegelförmig bis plump birnenförmige Frucht. Kelch- und stielseitig abgeflacht, Frucht dadurch stehend. Schale glatt, etwas huckelig, matt glänzend, grundfarbig grasgrün, mit moosgrünen Nuancen, bei nahem Hinsehen wie eine Schlangenhaut mit zahlreichen eng beieinanderstehenden Noppen, diese etwas dunkler grün als die Zwischenräume. Teilweise können einzelne Partien dieser Noppen auch schokoladenbraun ausgefärbt sein und dann wie Rostfiguren wirken. Neben diesem „falschen Rost“ findet sich auch immer wieder echter zimtbrauner Rost in Kleksen und zarten Figurengebilden auf den Fruchtseiten. Die Grundfarbe hellt auf dem Lager über gelbliches Grün hin zu einem trüben Gelb auf. Sonnenseitig auf einigen Früchten eine trübrot oder orangebraune Backe, selten mehr als ein Drittel der Frucht einnehmend, verwaschen bis leicht streifig. Schalenpunkte zahlreich, braun verkorkt, mit dunkelgrünem Hof. Dieser grüne Hof ist auch in der Deckfarbe sichtbar.
Stielgrube eng bis mittelweit, mitteltief mit steilen Seiten, von oben mit einer oder mehreren deutlichen Falten und höckerigen Schulter. Ein strahlig verlaufender Kleks aus feinem goldbraunen Rost zieht sich aus der Stielgrube heraus über die Stielumgebung. Über dem Rost feine hellbraune Querrisse und einzelne hellbraune Schalenpunkte. Stiel dunkelbraun, mittellang (etwa 20-22mm), an der Spitze keulig verdickt, krumm, aufgrund der großen Frucht kurz wirkend, dick und fleischig, auf dem Lager eintrocknend mit langen Runzeln und zahlreichen hellbraunen Punkten verschiedener Größe. Einzelne Stielknospen sichtbar.
Kelchseite und -umgebung mehr oder weniger deutlich gerippt. Kelchauflage nimmt etwa die Hälfte der Fruchtbreite ein. Kelchgrube mittelweit bis weit, mitteltief bis tief, mit welligem Rand und braunem, rissigen Rostkleks. Hellbraune Risse im Rost auffällig, mit einer Struktur wie rissig werdende Ölfarbe auf Leinwand. Kelch mittelgroß, groß bis halb offen. Kelchblätter lang, braun mit schwarzen Spitzen, etwas unregelmäßig angeordnet, aufrecht und nach innen geschlagen. Basis der Kelchblätter fleischig verdickt und am Grunde verwachsen.
Kelchhöhle kurz und rund. Kernhaus kelchnah, klein, Mittelachse leicht geöffnet, Kernhausfächer länglich, sehr eng und parallel zur Achse. Kerne länglich, schwarz, mit deutlich sichtbarer seitlicher Nase, fast immer taub (Sorte triploid). Fruchtfleisch weiß, in der Reife schmelzend und saftig, von süßlich mildaromatischem Geschmack ohne besondere Nuancen.
Diskussion
Eine der bekanntesten Birnensorten, die auch im Erwerbsobstbau eine weite Verbreitung fand. Der Baum wird groß und bildet mit dominanter Mittelachse hochpyramidale Kronen.
Referenzen
Hartmann, Walter (2015): Farbatlas Alte Obstsorten. 5. überarbeitete Auflage. Stuttgart.