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Feys Rekord

Name
Feys Rekord

Synonyme
Fey’s Rekord, Feyův Rekord

Herkunft und Verbreitung
Der länglich wirkende Apfel mit den hübschen roten Streifen entstammt angeblich dem Nachlass des berühmten rheinischen Sortenzüchters Diedrich Uhlhorn Junior (1843 – 1915) aus Grevenbroich. Obwohl er nach dem Tode seines Meisters in Umlauf gebracht und hier und da testweise angepflanzt wurde, konnte er sich letztlich nur im Rheinland halten, wo bis heute hier und da alte Bäume der Sorte gefunden werden. Auch in Köln wurde vor einigen Jahren ein Altbaum entdeckt, allerdings nutzte ihm das nichts mehr, denn er kippte kurz darauf in einem Herbststurm um. Benannt wurde der Apfel nach der Baumschule Christian Fey aus Meckenheim, die ihn bis in die 1960er Jahre im Programm hatte.

Reifezeit und Gebrauch
Ein klassischer Herbst- bis Frühwinterapfel mit sehr gutem Aroma, der am besten als Tafelapfel genossen werden sollte. Bei guter Lagerung schmeckt er bis zum Jahresende.

Eigenschaften der Frucht
In der Gestalt ähnelt Feys Rekord einem Prinzenapfel mit langer, fassförmig bis schlank kegelförmiger Silhouette. Die Frucht ist zur Reifezeit mit einer rosa- bis blutroten Deckfarbe marmoriert, über die mit sicherer Hand einige dunkelrote Streifen getuscht sind. Auffällige Erkennungszeichen sind neben der besonderen Form der lange, schlank wirkende Stiel, der in einer recht flachen und wenig berosteten Stielgrube sitzt und dem Apfel damit ein fast „modernes“ Aussehen verleiht.

Diskussion
Feys Rekord gehört optisch in die Sortengruppe der Prinzenäpfel. Der echte Prinzenapfel ist wohl ein Kind des Nordes und eine der ganz alten Sorten (bereits im 18. Jahrhundert beschrieben). In Norddeutschland entstanden im Laufe der Jahrhunderte noch viele weitere Prinzenäpfel, von denen die meisten wohl Kinder des echten Prinzen sein dürften. Interessanterweise scheint der Prinzenapfel seine äußeren Merkmale durchaus dominant an seine Kinder weiterzugeben, denn auch unser vorliegender Apfel, Feys Rekord, wurde vor einigen Jahren einem genetischen Verwandtschaftstest unterzogen. Ergebnis: Eine der Elternsorten war unser norddeutscher Prinz.

Referenzen

LVR-Netzwerk Kulturlandschaft und Biologische Stationen Rheinland (Hrsg.) (2017): „Fey‘s Rekord“. In: Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland – neu entdeckt! 2. Auflage, Köln, 70f.

Muranty, Hélène, Denancé, Caroline et al. (2020): „Using whole-genome SNP data to reconstruct a large multi-generation pedigree in apple germplasm“. In: BMC Plant Biology 20:2.