Seite wählen

Gelbe Julibirne Alt-Sürther Hof

Name
Gelbe Julibirne Alt-Sürther Hof-AN

Synonyme

Herkunft und Verbreitung
Einzelner Altbaum in einem Feldgehölz, nahe einer ehemaligen Hofstelle („Alt-Sürther Hof“) im Naturschutzgebiet Sürther Aue. Der Baum steht südlich eines Weges in einer ehemaligen Gartenparzelle. Er muss noch aus Zeiten des Hofes stammen, von dem bereits nach dem 2. Weltkrieg keine Spuren mehr vorhanden waren. Bisher konnten die Früchte keiner bekannten Sorte zugeordnet werden.

Reifezeit und Gebrauch
Reift Mitte bis Ende Juli. Reife Früchte neigen bereits am Baum zur Fleischbräune und sollten hartreif geerntet und umgehend verzehrt werden. Vermutlich gut geeignet als Dörrfrucht.

Eigenschaften der Frucht
Kleine birnenförmige Frucht mit eingezogener Taille in der Mitte. Die bauchige Kelchseite ist im Querschnitt deutlich kantig, Kanten teilweise konkav und dann wulstige Rippen formend. Kelchseitig abgerundet und in sehr kleiner Grundfläche auslaufend, Frucht steht dadurch nicht. Grundfarbe grüngelb, in der Reife blasses Zitronengelb. Schalenpunkte zahlreich, braun verkorkt. Schale glatt, matt glänzend. Über die Frucht ziehen sich Schrammen und Figuren aus zimtfarbenem Rost. Schalenpunkte teilweise (sonnenseitig?) rot umhöft, ansonsten keine Spur von Deckfarbe. Kelch graubraun, verhornt, mit abstehenden, kurzen, gewölbten Kelchblättern, die einen am Grunde verwachsenen Ring bilden. Kelchgrube nur angedeutet oder ganz fehlend, Kelch dann auf Rundung aufsitzend. Um den Kelch zeigt sich stets ein markanter Kleks aus rissigem, zimtfarbenem Rost, durch den wie durch brüchige Ölfarbe in den Rissen das Zitronengelb der Grundfarbe hindurchscheint. Stiel mittellang (23 – 30 mm), mitteldick, etwas fleischig, grüngelb, in der Reife vertrocknend, mit markanten weißen Lentizellen betüpfelt. Stiel in der Stielrundung schief eingesetzt und wie eingesteckt wirkend, ohne Stielgrube. Kernhaus kelchnah, Kerne braun bis schwarz, länglich bis tropfenförmig mit kleiner verdickter Spitze, meist taub. Fleisch weißlich mit leichtem Stich ins Gelbe, mäßig saftig, in der Vollreife wenig saftig bis griesig, mild süßer Geschmack ohne Säure. Vollreife Früchte schmecken fad. Blätter charakteristisch dunkelgrün, zugespitzt rund bis eirund, mit langem Blattstiel und fast ganz glattem Blattrand. Nur zur Spitze hin undeutliche schwache Zähnung erkennbar.

Diskussion
Bei der frühen Reifezeit der Sorte drängt sich ein Vergleich mit der Gelben Frühbirne geradezu auf. Diese hat jedoch abweichende Merkmale von Frucht und Blatt und kommt hier bei eingehender Betrachtung nicht in Frage. Unter den regionalen Birnensorten des Rheinlandes sind ebenfalls keine Frühbirnen mit passenden Merkmalskombinationen beschrieben, so dass die Sorte zurzeit einen Arbeitsnamen tragen muss.

Referenzen