Paafenapfel
Name
Paafenapfel
Synonyme
–
Herkunft und Verbreitung
Ein hübscher kleiner Apfel aus dem südlichen Bergischen Land mit unklarer Vergangenheit. Vermutlich eine der unzähligen Landsorten, die in einem begrenzten geographischen Raum geschätzt und von Generation zu Generation weitergegeben wurde, ohne dass sie jemals Eingang in die Sortenliteratur der jeweiligen Zeit gefunden hätte. Altbäume sind bekannt aus der Gegend um Reichshof, Nümbrecht und Waldbröl.
Reifezeit und Gebrauch
Pflückreif im Oktober und bis Ende des Jahres im Keller lagerbar. Der Geschmack wird als leicht aromatisch beschrieben, es dürfte sich jedoch eher um Wirtschaftsobst als um Früchte für den verwöhnten (Supermarkts)Gaumen handeln.
Eigenschaften der Frucht
Die Frucht ist typisch klein, kegelförmig schlank und erinnert näherungsweise an die Form einer Tulpenblüte. Die Farbgebung ist eigentümlich und fällt ins Auge: Über einer trüb gelbgrünen Grundfarbe zeigt sich eine eigenartige kupferfarben bis bräunliche Deckfarbe auf Teilen der Frucht, die ihrerseits sonnenseits ins Rote übergeht. Zusammen mit dem eleganten Schimmer der glatten Fruchtschale sorgt dies für ein eher ungewöhnliches Aussehen des Paafenapfels.
Diskussion
Der Wert so mancher alten Apfelsorte erschließt sich eher „auf den zweiten Bissen“ als auf den ersten, und nicht selten werden besondere Eigenschaften von einst geschätzten Lokalsorten erst nach und nach wiederentdeckt. Vielversprechend erscheinen beim Paafenapfel bereits heute seine Baummerkmale, wie etwa seine gute Gesundheit und Widerstandsfähigkeit gegen Schorf und Obstbaumkrebs. Was sonst noch so alles in ihm steckt, werden wir in den kommenden Jahren ergründen.
Referenzen
LVR-Netzwerk Kulturlandschaft und Biologische Stationen Rheinland (Hrsg.) (2017): „Paafenapfel“. In: Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland – neu entdeckt! 2. Auflage, Köln, 114f.