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Platte Bergamotte St. Brictius-AN

Name
Platte Bergamotte St. Brictius-AN

Synonyme

Herkunft und Verbreitung
Stammt von einem Altbaum auf einer verwilderten Gartenparzelle nahe der Pfarrkirche St. Brictius in Köln-Merkenich. Bisher sind keine weiteren Bäume bekannt.

Reifezeit und Gebrauch
Ende August bis Anfang September pflückreif. Nach ein bis zwei Wochen genussreif und dann nur kurz haltbar.

Eigenschaften der Frucht
Klein bis mittelgroße, mehr oder weniger stark abgeplattete, rundliche Frucht von zum Teil kartoffelförmigem Aussehen. Form unregelmäßig, ungleichhälftig, mit einzelnen kräftigen Beulen, im Querschnitt unregelmäßig kantig. Schale glatt, mit vielen kleinen fühlbaren Unebenheiten, matt (nach Abrieb auch leicht glänzend), von hellgrüner bis gelblich-grüner Grundfarbe. Sonnenseitig ein orange- bis braunroter Hauch, vage streifig, auf maximal einem Dritte der Frucht. Frucht hellt auf dem Lager unregelmäßig auf und nimmt dann ein grünliches Gelb an. Schalenpunkte reichlich, braun verkorkt, mit einer auffälligen dunkelgrünen Umhöfung. Rostfiguren auf der Schale wenig. Aus einer prominenten, tiefen und weiten Stielgrube ragt ein langer (etwa 30mm), kräftiger Stiel. Dieser grünbräunlich, längsgerunzelt. Seiten der Stielumgebung deutlich buckelig. In der Mitte der Stielgrube ist ein zimtbrauner Rostkleks mit deutlichen hellen Punkten sichtbar.

Kelchgrube für eine Birne mit teilweise enormen Ausmaßen, mitteltief bis tief und weit bis sehr weit. Die Kanten der Kelchgrube verlaufen aufgrund der beuligen Fruchtform in Wellen. In der Kelchgrube ein zimtbrauner Rostkleks, leicht grobschuppig und mit hellbraunen Strichen in konzentrischen Kreisen um den Kelch angeordnet. Kelch mittelgroß, mit dunkelgrauen, zu einer Krone geformten, streng aufrechtstehenden, hellbeige bewollten Kelchblättern. Diese grundständig getrennt.

Kelchhöhle spitz trichterförmig, fast bis zur Kernhausachse vorstoßend. Staubblätter grundständig verwachsen. Kernhaus kelchständig, Kernhausachse weit geöffnet. Kernhausfächer winkelig von der Achse abgespreizt, rucksack- bis halbmondförmig. Kerne eiförmig, unten zugespitzt, beige bis hellgoldbraun mit seitlichen schwarzen Flecken, einige auch taub. Frucht nach Anschnitt verbräunend. Fleisch saftig, weiß bis gelblich-weiß, mittelfeinzellig, in der Reife fast vollschmelzend. Geschmack mildsüßlich mit feiner Säure und Aromen von Parfum, Fenchel, Nüssen und Banane (im Rahmen einer Verköstigung genannte Begriffe).

Diskussion
Insgesamt wirkt die Frucht wie eine etwas aus der Form geratene, klobige Bergamotte. Ob es sich um eine historisch beschriebene Sorte handelt, kann momentan noch nicht sicher gesagt werden. Es handelt sich aber um eine großfrüchtige, schmelzende Tafelfrucht. Der Baum ist eindeutig veredelt worden, aus der Unterlage treiben mehrere starke Konkurrenzstämme mit kleinen, herben Früchten.

Referenzen