Runde Saure Muskateller-AN
Name
Runde Saure Muskateller-AN
Synonyme
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Herkunft und Verbreitung
Zwei Altbäume auf einer alten Hofwiese in Köln. Bisher keine weiteren Standorte bekannt.
Reifezeit und Gebrauch
Pflückreife Mitte bis Ende August, genussreif etwa eine Woche später. Hält sich auf dem Lager vermutlich nur kurz.
Eigenschaften der Frucht
Mittelgroße (70-82mm hoch, 63-67mm breit) birnenförmige Frucht. Grundachse meist leicht schief. Der Bauch sitzt leicht zum Kelch verschoben. Zum Stiel ist die Frucht deutlich tailliert, zur Kelchseite schön und gleichmäßig gerundet. Kelchseitig mit leicht abgeflachter Auflage, Frucht dadurch stehend. Im Querschnitt rund bis schwach kantig. Schale vom Baum flaschengrün bis moosgrün, hellt auf dem Lager unregelmäßig zu einem trüben Grüngelb, später zu einem Zitronengelb auf. Sonnenseitig mit leicht braun-orange behauchter Backe auf höchstens einem Drittel der Frucht. Schale glatt mit fühlbaren Rostsprenkseln, matt glänzend. Lentizellen zahlreich, grün oder braun verkorkt, sonnenseitig auch mit stärkeren Korkpunkten überdeckt, durch auffälligen grünen Hof ins Auge fallend. Auf den Seiten der Frucht teilweise ausgedehnte, zart getüpfelte oder gestrichelte, feine braune Rostfiguren. Frucht wirkt dadurch stellenweise wie ausgedehnt berostet, aus der Nähe betrachtet ist die Grundfarbe zwischen den Sprenkseln allerdings vielfach noch zu sehen.
Stielseitig abgerundet, ohne flache Stielebene. Stiel lang (etwa 30mm), mitteldick (etwa 5mm), gerade, an der Basis rotbraun, nach oben hin dunkelbraun bis braunschwarz werdend. Wenige hellbeige, deutliche Lentizellen auf dem Stiel. Stielgrube eng und flach, faltig, mit einer oder mehreren schwachen Fleischnasen. Die Stielumgebung wird durch einen prominenten, zimtbraunen, feinen Rostkleks überdeckt, dieser verläuft etwa bis zur Taille und wird von deutlich sichtbaren hellbeigen Schalenpunkten gesprenkelt. Diese oft an einer Seite des Rostklekses weniger zahlreich bis fehlend.
Kelchumgebung etwas abgeflacht, mit angedeuteten Rippen. Markanter brauner, feinrunzeliger Rostfleck, überdeckt etwa den Auflagebereich, teilweise recht abrupt abgezirkelt. Kelchgrube flach, eng. Kelch mittelgroß, offen bis halb geschlossen. Kelchblätter innenseitig schwärzlich, außen braungrünlich, etwas unregelmäßig angeordnet, meist aufrecht und nach außen umgeschlagen. Basis der Blättchen fleischig verdickt, am Grund nicht verwachsen.
Kelchhöhle ein kurzer und breiter Kegel. Kurze Kelchröhre sichtbar. Staubblätter grundständig verwachsen. Kernhaus kelchseitig. Achse weit geöffnet (5mm), weiß verpilzt. Kernhausfächer rucksackförmig, parallel zur Kernhausachse, unten mit deutlicher Nase. Kerne schwarz, länglich, oben mit seitlicher Nase, unten mit heller Spitze, taub. Fruchtfleisch feinzellig, saftreich, halbschmelzend bis fast schmelzend, weiß bis gelblich weiß. Geschmack leicht aromatisch mit Muskataroma und deutlicher Säure, die in der Vollreife feiner und hintergründiger wird. Überreife Früchte mit Fleischbräune. Schale etwas zäh und leicht adstringierend.
Diskussion
Mit ihrem muskatartigen Aroma, der deutlichen Säure und der leicht herben Schale ergibt sich ein interessantes Geschmackserlebnis. Geschält ist sie durchaus als fast schmelzende, geschmackvolle Tafelfrucht zu genießen. Könnte auch zum Brennen sehr interessant sein.
Referenzen
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